Reiten mit Handpferd, kann verschiedene Zwecke erfüllen, vom Training für das junge Pferd bis zum Bewegen des Rentners ohne Reitergewicht. Mit etwas Geschick kann man so auch zwei Pferde auf einmal bewegen, oder wie in Deutschland erlaubt bis zu zwei Handpferde mitführen. Beim Wanderreiten, kann das Handpferd als Packpferd Gepäck tragen, und so das Reitpferd entlasten. Man wird dadurch auch etwas unabhängiger von Gepäcktransporten.

Ausrüstung des Handpferdes

Es gibt hier einige Ansätze, zB. Trense und Führstrick (so wurde es beim Berittführer gelehrt), ich habe dann noch ein paar Varianten ausprobiert:

Kappzaum: Problem, Pferd reagiert schlecht auf Zug, bekommt den Haken des Führstricks auf die Nase.

Knotenhalfter: Eigentlich ganz gut, verdreht sich leider manchmal am Kopf und rutscht dann ins Auge.

Ideal habe ich hier eine Variante des Knotenhalfters gefunden, das unten keine Knoten, sondern einen durchlaufenden Ring hat; dieser bewegt sich nach links oder rechts, das Halfter rutscht nicht ins Auge, und die Einwirkung auf das Genick und die Nase sind weiter vorhanden.

Führstick, Longe oder Bodenarbeitsseil? Auch ein langer 3m Führstrick ist oft knapp, wenn das Pferd mal stehenbleibt, 4m Bodenarbeitsseil sind etwas besser, hängen geblieben bin ich bei einem 6m Seil, welches relativ dünn ist, da man es meist in Schlaufen hält wie eine Longe, darf es nicht zu dick sein. Und immer Handschuhe anziehen!

Packsattel

Als Packsattel, habe ich zunächst aus der Not heraus, in Ermangelung eines echten Packsattels, mit einem Wintec Springsattel experimentiert. In kleineren 2-3 Tagestouren habe ich das ganze noch optimiert und für sehr gut befunden. Es gibt leider immer noch das verrutschen Problem, dem ich mit einem Vorderzeug begegent bin – ansonsten hat der Sattel zwei Paar Packtaschen, eine Wanderschabracke (das Pad darunter war zuviel, es ist abgehauen), und für Schlechtwetter einen Poncho zum Schutz.

Die Blauen Taschen sind ganz normal angebracht, und die grünen Packtaschen, die eine obere Tasche haben, sind über den Sattel gelegt und unten am Gurt, aber auch oben auf beiden Seiten mit einer Schnur fixiert. Hält so in allen Gangarten. Nachgurten einfach in mehreren Etappen zu Anfang, vor dem Aufsitzen. Ich führe da sowieso noch gerne ein Stück.

Auf dem Bild sieht man dann noch meine Gurtschoner, Dili hat eine doppelte Wanderschabracke. Das Pony nur eine, das Pad hatte sich ja gleich an ersten Tag verabschiedet (es war ein ganz dünnes Filzpad, aber ohne Befestigung, beim Testritt hatte es gehalten, aber was solls …).

Der Einfachheit halber hat das Pony noch ein normales Halfter oben drüber – dann kann man sofort anbinden, Dili hat eine Wanderreittrense mit Halfter bei der man das Gebiss einfach mit Karabinern aushaken kann (hatte ich auf dem Bild nicht gemacht, nur die Zügel gesichert).

Tempo und Gangarten

Das normale Wanderreit Tempo ist immer noch der Schritt. Wenn es der Boden und die Breite des Weges zulassen, trabe ich aber gerne gelegentlich, da lässt sich auch meist das wilde Pony gut händeln (oder Dili händelt es, falls es überholen möchte). Nach 7 Tagen Wanderritt sind wir dann sogar gechillt auf dem Stoppelfeld hintereinander galoppiert. Bei anderen Konstellationen dauerte es meist nicht so lange bis das Problemlos funktioniert hat.